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Fotostrecke: Weltgeflüchtetentag in Leipzig am 20. Juni 2021

Der 20. Juni ist der Weltgeflüchtetentag. In Leipzig hat aus diesem Anlass die Leipziger Seebrücke eine Kundgebung organisiert, um auf die schlechte Situation von Geflüchteten weltweit aufmerksam zu machen. Im Clara-Zetkin-Park versammelten sich rund 50 Menschen und hörten den Redner*innen zu. Immer wieder wurde in ihren Beiträgen deutlich, dass die Situation von Flüchtenden von Gewalt geprägt ist.

Weltgeflüchtetentag in Leipzig am 20. Juni 2021
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Vielfache Gewalt an den Außengrenzen Europas

Clara Anne Bünger von der Initiative Equal Rights Beyond Borders kritisierte die unhaltbaren Zuständen in den griechischen Lagern, in in denen zur Zeit Tausende Geflüchtete festgehalten werden. Die menschenrechtswidrigen Verhältnisse, so Bünger, sollen der Abschreckung von Geflüchteten dienen und damit nimmt die EU deren Tod in Kauf. „Die Menschenrechte werden an den europäischen Außengrenzen gezielt missachtet”, erklärte Johanna Dechend von der Seebrücke Leipzig. 

Eine Aktivistin der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye berichtete von ihrem Einsatz auf dem gleichnamigen Rettungsschiff im Mittelmeer. Sie hatte während eines Rettungseinsatzes die rechtswidrige Gewalt der sogenannten lybischen „Küstenwache“ beobachtet. Das Mittelmeer sei die tödlichste Grenze der Welt, darin waren sich alle Redner*innen einig.

Vielfache Gewalt gegen Geflüchtete in Deutschland

Doch auch in Deutschland sei die Situation von Geflüchteten nicht gut. Ein Aktivist der Gruppe No Border Assembly, selbst Geflüchteter aus Kamerun, berichtete von seiner zermürbenden Lage. Er müsse, wie viele Andere in den entlegenen Sammelunterkünften, teilweise über Jahre ohne jede Perspektive leben. Behördliche Schikanen, rassistische Polizeigewalt und die immer währende Angst vor einer Abschiebung seien deprimierend.

Auf die besonders belastende Situation für FLINTA* in den beengten Unterkünften wies eine Sprecherin von Women in Exile hin. „Selbst wenn wir die Flucht überlebt haben, haben wir hier keine Zeit, das Trauma der Flucht zu heilen. Stattdessen werden wir in Lagern isoliert.“

Die Redner*innen stellten klare Forderungen an die deutschen Behörden und die EU-Politik. Sie forderten die Evakuierung der überfüllten Langer auf den griechischen Insel und den Aufbau von Landesaufnahmeprogrammen. “Menschenrechte dürfen nicht weiter als Verhandlungsmasse und Spielball der Parteien und Politiker*innen benutzt werden“, so Malina Brunner von der Seebrücke Leipzig, „Für uns ist klar: Menschenrechte sind unverhandelbar!”

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