Selber machen & reparieren

DIY Stoffmaske

Wie schĂŒtzt man sich selbst und andere vor dem Coronavirus? Vieles, was zunĂ€chst nur langsam ankam, ist mittlerweile zur SelbstverstĂ€ndlichkeit geworden: Möglichst zuhause bleiben, auf körperlichen Kontakt zu vielen anderen Menschen verzichten, Abstand halten, nicht immer alles anfassen und sich (Verdammt nochmal!) die HĂ€nde waschen. Und dann ist da noch die Maske fĂŒr Mund und Nase. Bei vielen Schutzmasken hat es keinen Sinn, sie zu tragen, um sich selbst zu schĂŒtzen. Sie ohne große Not zu hamstern ist schlicht rĂŒcksichtslos und gefĂ€hrlich. Was dagegen sinnvoll sein und helfen kann, ist, sich selber eine Maske zu nĂ€hen. In welchen FĂ€llen das so ist und wie du eine Stoffmaske nĂ€hst, erfĂ€hrst du hier.

Wann hilft eine Maske im Gesicht? Und wann nicht?

Eine selbstgenĂ€hte Stoffmaske bringt dir leider gar nichts, wenn du sorgenfrei vor Keimen und Viren sein möchtest. Sie bringt nichts, wenn du denkst, mit einer Schutzmaske könntest du dich unvorsichtig verhalten und beispielsweise auf Kontaktverzicht und Abstand pfeifen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass die Masken ein „falsches SicherheitsgefĂŒhl erzeugen“ können.

Im NDR-Podcast bezeichnet der Virologe Christian Drosten das Tragen einer selbstgenĂ€hten Maske als „SolidaritĂ€ts- und Höflichkeitssignal“. Denn was so eine Maske kann, ist, andere zumindest ein bisschen vor deinen Hustern und Niesern zu schĂŒtzen. Sie ist damit ein kleiner Schutz fĂŒr deine Mitmenschen, besser als nichts und eine mögliche ErgĂ€nzung zu den essentiellen Vorsichtsmaßnahmen. Weitere GrĂŒnde fĂŒr Stoffmasken sowie DIY- und Verhaltenstipps gibt’s bei der Kampagne #MaskeAuf.

So nÀhst du dir eine Stoffmaske

Jetzt soll’s endlich losgehen mit der NĂ€herei. Diese behelfsmĂ€ĂŸige Schutzmaske kannst du dir fĂŒr deinen privaten Bedarf nĂ€hen. Sie ist kein medizinisches Produkt und sollte selbstverstĂ€ndlich auch nicht als solches verwendet werden. Wenn du in grĂ¶ĂŸerem Stil nĂ€hen willst, dann schau am besten mal bei der Osterwolf-NĂ€haktion und der dort verwendeten Anleitung vorbei.

Das brauchst du

  • Ein 26 cm * 20 cm großes StĂŒck Baumwollstoff
  • Ein 18 cm * 20 cm großes StĂŒck Baumwollstoff
  • mindestens 50 cm Gummiband
  • 17 cm Draht (oder eine BĂŒroklammer)
  • Am besten natĂŒrlich eine NĂ€hmaschine
FĂŒr die Atemschutzmaske brauchst du zwei StoffstĂŒcke

Los geht’s

Erstmal zur Orientierung: Die 20 cm langen Kanten der StoffstĂŒcke sind die spĂ€teren Seiten der Maske. Leg das kleinere StĂŒck Stoff rechts auf rechts mittig auf das grĂ¶ĂŸere, sodass auf beiden Seiten etwa 4 cm von diesem ĂŒberstehen. Jetzt nĂ€hst du die 18 cm lange Kante auf beiden Seiten mit etwa 1 cm Nahtzugabe fest.

Die zwei StoffstĂŒcke werden aufeinander genĂ€ht
Die zwei StoffstĂŒcke fĂŒr die Atemschutzmaske werden auf beiden Seiten aufeinander genĂ€ht

Krempel das GenÀhte um und steppe an beiden RÀndern die vollen 26 cm ab. Setz die Naht am besten nicht zu eng am Rand, denn das ist die Stelle, an der du spÀter den Draht einfÀdeln kannst.

Der Rand wird nochmal abgesteppt
Ein fertig abgesteppter Rand
Der Rand ist fertig abgesteppt. Dort, wo das gestreifte StĂŒck Stoff aufhört, kann spĂ€ter der Draht eingefĂ€delt werden.

Jetzt wird vom unteren Rand aus gefaltet. Die erste Falte ist ca. 4 cm ĂŒber dem Rand und ca. 1 cm bis 1,5 cm tief. Die zweite Falte ist etwa 2 cm darĂŒber und ebenfalls 1 cm bis 1,5 cm tief. Falte Nummer drei ist 2 cm ĂŒber Falte zwei und auch 1 cm bis 1,5 cm tief. Stecke alle Falten mit Stecknadeln (oder, noch besser: Mit Klammern) fest.

Jetzt hilft es, auf beiden Seiten am Ă€ußeren Rand eine Steppnaht zu setzen, damit die Falten sich nicht verziehen. Anschließend faltest du den Stoff kurz hinter dieser Naht ein. Halte den Stoff gut fest und klappe ihn so zur Mitte, dass er auf der Kante des kleineren StoffstĂŒcks liegt und nĂ€he ihn dort fest.

Achte bei dieser Naht darauf, dass du sie nicht ĂŒber die ganze Maske, sondern nur zwischen den zwei SteppnĂ€hten am Rand setzt. So kannst du am Ende noch den Daht hineinschieben.

Der Draht wird eingefÀdelt

Schließlich ziehst du das Gummiband oder die GummibĂ€nder durch die Laschen an der Seite. Je nachdem, wie du die Maske lieber trĂ€gst, hast du entweder auf beiden Seiten eine 25 cm lange Schlaufe, die sie hinter deinen Ohren hĂ€lt, oder ein 75 cm langes Band, das sich um den ganzen Kopf zieht. Am Draht und am Gummiband kannst du einstellen, dass die Maske an Kinn und Nase und an den Seiten fest sitzt. Das ist wichtig, damit sie so dicht wie möglich hĂ€lt.

Eine fertige Atemschutzmaske

Ab nach draußen?

Fertig ist deine Stoffmaske! Vielleicht hast du es schon entdeckt: Sie ist wendbar. Denk daran, ihn nach jedem Gebrauch abzukochen oder bei mindestens 60°C zu waschen. Vor allem, wenn du viel unterwegs sein musst, lohnt es sich, mehr als eine Maske zu besitzen, denn durch die Feuchtigkeit in deiner Atemluft lĂ€sst die Filterwirkung bei lĂ€ngerem Tragen nach. Und denk dran, dass auch die schickste Maske kein perfekter Schutz ist. Aber unterwegs oder im Supermarkt zeigst du anderen gegenĂŒber Achtsamkeit – und behĂ€ltst hoffentlich auch all deine Nieser und Huster fĂŒr dich.

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