Was war? – Rekordeinspeisung von Wind- und Solarenergie am 18. April 2013
Es war ein neuer Rekord, den die Leipziger Strombörse EEX am 18. April 2013 meldete: Zum ersten Mal wurde Mehr Energie, die aus Wind- und Sonne gewonnen wurde, in das Stromnetz eingespeist als aus Kohle- und Atomkraftwerken.
Der deutschlandweite Energiehaushalt
Seit fast zwanzig Jahren erzeugt Deutschland schon mehr Strom als es verbraucht. Das liegt daran, dass die Nutzung erneuerbarer Energien zunimmt, während die Anzahl der herkömmlichen Kraftwerke aber nicht genauso schnell sinkt. Noch immer wird über sogenannte „konventionelle Kraftwerke“ mithilfe von Braunkohle, Steinkohle und Atomkraft Energie erzeugt. Das Verhältnis wird jedoch von Jahr zu Jahr umweltfreundlicher.
Mehr Anteile für erneuerbare Energien
Für die Gewinnung erneuerbarer Energien gibt es vielfältige Möglichkeiten: Wasser- oder Windkraft, Solaranlagen, Geothermie oder Biomasse sind je nach Region verstärkt im Einsatz. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das seit seinem Inkrafttreten im Jahr 2000 schon sechs mal überarbeitet wurde, nahm ihr Anteil stetig zu. Dennoch dauerte es 13 Jahre, bis Strom aus erneuerbaren Energien erstmals mehr als die Hälfte ausmachte.
18. April 2013 – der Rekordtag
Der 18. April 2013 war ein ganz normaler Werktag. An der Strombörse betitelte man ihn mit „laststark“, also als einen Tag, an dem in Deutschland verhältnismäßig viel Strom in die Netze eingespeist wurde. Zur Mittagszeit wurde mit 70.000 Megawatt die größte Menge Strom des Tages benötigt. Davon stammten 36.000 Megawatt aus erneuerbaren Energien – ein Rekord! Mit etwa 17.000 Megawatt aus Solarenergie und etwa 19.000 Megawatt aus Windkraft übertraf dieser die letzte Rekordeinspeisung vom 14. September 2012 um mehr als 10 %.
Und heute?
2018 lag der durchschnittliche Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromzufuhr in Deutschland bei 40 %. Das scheint viel, bedenkt man, dass erst fünf Jahre zuvor mal zeitweilig die 50 % überschritten wurden. Es ist jedoch wenig, bedenkt man, wie dringend Maßnahmen zum Klimaschutz aktuell nötig sind. Selbst das vorsichtige Ziel der Bundesrepublik, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf 65 % zu steigern, kann mit der aktuellen Geschwindigkeit nicht erreicht werden, so das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme.
Eine Möglichkeit, nicht nur das Verhältnis der Energiequellen zu verbessern, sondern auch eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, haben Schüler*innen besser verstanden als die aktuelle Politik. Sie fordern: „Kohlestopp jetzt!„
Bild: „Green Power?“ by Johan Neven via flickr.com (CC BY 2.0)