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Fridays for Future – Zukunft für alle!

Seit Mitte Januar gehören die Freitage auch in Leipzig der Zukunft. Bei „Fridays for Future“ streiken Schüler*innen. Sie streiken nicht aus Spaß an der Freude, sondern um Aufmerksamkeit auf den Klimawandel zu lenken, sich für Umweltschutz stark zu machen und den Kohlestopp zu fordern. Für den 15. Februar haben die Schüler*innen eine große Demonstration in Leipzig angekündigt. Sie betonen: Umweltschutz geht alle an!

Streiken – nicht gegen die Schule…

Mit Beginn der „Fridays for Future“-Proteste wurden auch die nörgeligen Stimmen laut. Das sei Schulschwänzen und nicht in Ordnung, weshalb das Engagement bestraft gehöre. „Bisher hat es in Leipzig keine Schulverweise oder ähnliches gegeben“, erzählen Sophia und Ita während der „Fridays for Future“-Aktion am 8. Februar. An diesem Tag treffen sich die Schüler*innen am frühen Nachmittag zu einer lautstarken Aktion auf dem Richard-Wagner-Platz. Die Fehlzeiten werden an den meisten Schulen allerdings als unentschuldigt eingetragen. Ab sechs Stunden bedeutet das einen unentschuldigten Fehltag. „An einigen Schulen ist sogar die Schulleitung höchstpersönlich in die Klassen gegangen, um sie vor dem Streiken zu warnen“, berichten die Schülerinnen.

…sondern für die Zukunft

„Wir würden uns wünschen, dass die Schulen und Schulleitungen unser Engagement als politische Bildung begreifen“, erklärt Ita. Und überhaupt: Die Demonstrationen richten sich weder gegen die Schulen noch gegen Bildung an sich. Stattdessen fordert „Fridays for Future“ von Jugendlichen wie auch Erwachsenen ein, eine Zukunft zu gestalten, für die sich die Schulbildung lohnt. Die Schüler*innen haben bereits einen offenen Brief an die Leipziger Schulleitungen geschrieben, der in der Leipziger Internet Zeitung nachzulesen ist: https://www.l-iz.de/politik/engagement/2019/02/Weil-die-Erwachsenen-kneifen-Leipzigs-Schueler-schreiben-einen-Offenen-Brief-257373

Plakate bei der Fridays for Future Demonstration am 8.2.19 in Leipzig

Streik ist das wirksamste Mittel

Bei den „Fridays for Future“-Aktionen ist eines zu merken: Wählen die Schüler*innen keine drastischen Mittel, wird ihnen nicht zugehört. Sophia erzählt: „Wir haben uns jetzt mit dem Start der Aktionen um 14:00 Uhr, also für viele nach Schulschluss, schon auf einen ‚Friedenskurs‘ geeinigt. Da ist dann aber auch zu merken, dass wir sofort weniger Aufmerksamkeit bekommen. Es sind nicht nur weniger Bürger*innen, die sich für unsere Aktionen interessieren, sondern es ist auch weniger Presse vor Ort.“

Denkbar also, dass, wer von den Schüler*innen fordert, in der Freizeit zu demonstrieren, sich vor allem wünscht, das Thema Klima- und Umweltschutz besser ignorieren zu können.

Plakat bei der Fridays For Future Aktion am 8.2.19 in Leipzig

Fridays for Future – es wird weiter gestreikt!

Ans Aufhören denken die aktiven Schüler*innen jedoch keineswegs. Für das Frühjahr sind schon einige Protestaktionen geplant. Dann sollen neben dem Kohlestopp auch andere Aspekte des Klimaschutzes thematisiert werden. Auch in den Winterferien soll protestiert werden. Und für den letzten Tag des Schulhalbjahres, den 15. Februar 2019, ist eine Großdemonstration über den Leipziger Innenstadtring geplant.

„Umweltschutz ist ja nicht nur ein Thema für junge Leute, sondern geht alle an.“

Wer macht mit?

Bei allen „Fridays for Future“-Aktionen ist zu merken, dass Erwachsene sich zaghaft im Hintergrund oder am Rand aufhalten. Die Schüler*innen selbst sind es, die den Ton angeben. Sie planen, bringen Plakate und Transparente mit und halten Redebeiträge. Trotzdem: Wer nicht mehr in die Schule geht, ist auch erwünscht. Sophia und Ita meinen: „Umweltschutz ist ja nicht nur ein Thema für junge Leute, sondern geht alle an. Natürlich sprechen wir überwiegend Schüler*innen an, aber grundsätzlich kann sich jede*r anschließen. Wir freuen uns über alle Menschen, die auf uns zu kommen.“ In einigen Städten hätten sich außerdem bereits solidarische „erwachsene“ Gruppen zusammengeschlossen, die „Fridays for Future“ unterstützen – beispielsweise die „Omas for Future“.

So klappt’s mit der Unterstützung

Während die Schüler*innen planen, die Aktionen auch in Zukunft zu organisieren und durchzuführen, gibt es einige Möglichkeiten, sie auch als Erwachsene*r zu unterstützen. Der beste Support besteht nicht etwa im Reden schwingen, sondern sieht ganz praktisch aus. Für die Demonstration am 15. Februar benötigt „Fridays for Future“ noch Ordner*innen, die älter als 18 Jahre sein müssen. Außerdem ist für Aktionen und Fahrten Geld nötig. Am besten wäre es aber wohl, würden Menschen, deren Schulzeit längst vorbei ist, aufhören, sich mit Nebenschauplätzen wie Fehlzeiten und Verweisen zu beschäftigen. Stattdessen könnten sie gemeinsam mit den Schüler*innen die wichtigen Themen angehen: Den Klimawandel aufhalten, die Umwelt schützen und das Leben auf diesem Planeten auch in Zukunft ermöglichen. Auf dass sich noch viele kommende Generationen Jugendlicher mit nörgelnden Erwachsenen rumplagen können.

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