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Tanzen für das Klima

Am Freitag dem 8. Februar streiken 100 Schüler*innen auf dem Richard-Wagner-Platz für mehr Klimaschutz. Sie tanzen für das Klima. Laura hat an diesem Friday for Future mitgemacht und erzählt warum.

Mein Friday For Future

"Ethik & Moral über Kapital" und Kohle stopp. Steht auf Pappschildern.

Es ist Freitag Nachmittag, die strahlende Sonne wärmt uns, aus der Musik-Box schallt Musik und meine Hüfte bewegt sich zum Takt. In meiner Hand ein „Fridays For Future“ Schild, welches ich ein wenig mitwackeln lasse. Menschen überqueren die Straße, laufen an uns vorbei, eine Frau lächelt mich an. Ich lächle zurück, denn wir sitzen alle im selben Boot. Um mich herum tanzen andere Leute, lachen, unterhalten sich, zeigen ihre Schilder mit Sprüchen wie „Es gibt keinen Planet B“. Wir erregen positive Aufmerksamkeit, erheben unsere Stimmen für das Klima und für unsere Zukunft, die es zu schützen gilt. Meine Gedanken drehen sich um unsere Erde, wie schön sie ist. Ein Sportwagen fährt röhrend vorbei und ich denke: „Ist es das was wir wollen? Laute, schnelle Autos? Warum geben wir so viel dafür auf? Wunderbare Tiere, Landschaften und fantastische Lebensbedingungen, sieht das keiner außer mir?“

Ich schaue mich um, jemand brüllt „Kohle!“, alle anderen antworten „RAUS!“ und ich muss lachen. Doch, sie sehen es. Sie sehen die Schönheit des Planeten, sie wollen sie bewahren. Sie sind bereit solange dafür zu kämpfen, bis sich etwas ändert. Und genau deswegen bin ich auch hier.

Und was bringt’s?

Meine Oma sagte mir letztens sie findet gut, dass die Jugend aufsteht und sich politisch engagiert. Doch sie fragte auch, ob ich denn wirklich glauben würde, dass Demonstrationen etwas bewirken. Ich dachte kurz nach. Natürlich bringen sie etwas! Wir zeigen auf das Problem, dass viele versuchen zu ignorieren. Wir machen deutlich, dass wir keine Zeit mehr haben, dass wir unbedingt handeln müssen. Vielleicht bringen wir den einen oder anderen auf dem Weg nach Hause zum nachdenken. Spätestens wenn wir mit größeren Aktionen in den Medien landen erreichen wir Menschen, die sich eventuell noch nie damit beschäftigt haben. Ich erzählte ihr das. Ich fügte noch grinsend hinzu, dass es Spaß macht. Sie nickte verständnisvoll und erzählte mir später begeistert, sie habe uns in der Tagesschau gesehen.

Zufrieden halte ich mein Gesicht in die Sonne. Ein Fotograf richtet seine Kamera auf uns, alle zeigen ihre Schilder hoch und mit jugendlicher Entschlossenheit blicken wir in die Linse und tanzen für das Klima. Wir streiken für unsere Zukunft.

Wir sind Fridays For Future.

4 Gedanken zu „Tanzen für das Klima

  • Pingback: Fridays for Future - Zukunft für alle! - Tschop! Tschop! Online-Magazin

  • Anita

    Zu dem wunderbaren Artikel und Engagement der jungen Autorin, folgende Bestärkung:

    (Verfasserin Sabrina Gundert, entnommen newslichter.de 16.5.2018)

    Und was wäre, wenn wir einfach losgehen würden?
    Und was wäre, wenn wir einfach aufstehen
    und gehen würden?
    Gehen für das, was wir sehen und leben wollen.
    Die Lügen, die wir uns im Außen wie innen erzählen
    nicht länger glauben.
    Was wäre, wenn wir aufstehen und gehen würden,
    die nicht länger tragenden Schichten wie einen
    abgetragenen Mantel einfach von unseren Schultern
    gleiten lassen.

    Was wäre, wenn wir aufhören,
    denen zu glauben, die sagen, es ginge nicht?

    Was wäre, wenn wir so in Verbindung mit uns
    kämen und blieben und unserem eigenen Nordstern folgend
    unbeirrt verwirklichen würden, wie wir diese Welt sehen wollen.

    Was, wenn auch die Mäntel der Angst, des Zweifels, der Unsicherheit
    ob unserer eigenen Größe sich einfach auflösen dürfen –
    um Raum zu geben für das, was immer da war und sich
    verwirklichen will.

    Was, wenn es von uns – von dir und von mir, so banal, so klein, so unendlich
    wertvoll groß – abhängt, ob sich die Welt, ob wir uns,
    heute in eine neue Richtung bewegen. Ob sich der Kurs ändert,
    ob wir uns an unser Wissen der Steuerfrau, des Steuermanns, erinnern
    und segeln – jede und jeder für sich und doch miteinander. Auf hoher See.

    Auf dem Ozean der neuen Meere. Dem Nordstern folgend, der uns zusammenbringt.
    Uns trägt. Leitet. Dorthin, wohin wir gerufen sind.

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