Was war?

Was war? Danke einem Briefträger-Tag – 4. Februar

Vor Kurzem machte bei Twitter das Video eines erfolglosen Zustellversuchs die Runde. Die Kommentare kochten hoch.

Dies ist sicherlich nicht die feine Art der Paketauslieferung. Aber es verdeutlicht doch die Misere der Zusteller*innen. Der Postbote in der Überschrift ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Briefe als freundliches Kommunikationsmittel haben längst ausgedient. In dieser Form kommen nur noch Rechnungen, Schreiben vom Amt oder Werbung. Menschen, die sich was Nettes sagen wollen, chatten, texten oder mailen.

Was kommt per Post?

Shoppen gehen die meisten auch im Internet. Die Zusteller*innen bringen Autoreifen, Hundefutter, Nahrungsmittel oder sonstige unverzichtbare Konsumgüter vorbei. Der Zeitdruck ist hoch, der Lohn ist niedrig, die Pakete sind schwer und ihre Zahl nimmt beständig zu. Drohnen, Roboter, smarte Türschlösser oder Paketstationen sollen Abhilfe schaffen. Wer seine Lieferung an die Haustür haben will, zahlt einen Aufschlag. Die Ideen für technologische Lösungen zur Bewältigung des Paketwusts überschlagen sich. Entsprechend kleinlaut gibt sich die Versandbranche, geht es darum, Zusteller*innen höhere Gehälter zuzugestehen. Betriebliche Organisierung ist nicht in Sicht, Scheinselbstständigkeit ist die Regel. Auch das neue Arbeiterkampflied von Jan Böhmermann hat an dieser Situation nichts geändert.

Die Revolution im Versandwesen wartet noch.

Konsumkritische Linke bestellen natürlich nicht beim Online-Versandhändler, gehen im Laden um die Ecke einkaufen und haben den Kapitalismus als Übel aller Zusteller*innen längst ausgemacht. Doch auch vor diesen kritischen Geistern machen die Widersprüche und die Bequemlichkeit des Systems nicht halt. Geklickt ist schnell, die Wege haben andere.

Heute wäre der Tag einfach mal Danke zu sagen. All jenen, die uns unserer innersten Bedürfniserfüllung ein Stückchen näher bringen. Bei Wind und Wetter liefern sie uns jeden Schrott.

Danke.

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